Heufütterung
Oft werde ich nach der Pferdefütterung gefragt
und wie sich die Fütterung auf das Krankheitsbild der Pferde auswirkt.
Das war ein besonderes Erlebnis und eine tolle Erfahrung!
Die Pferde kamen am späten Nachmittag aus den Bergen herunter
um im Tal zu fressen. Dort gab es nur Gestrüpp, trocken und karg.
Nichts war grün, nichts saftig oder reichhaltig.
Es war, als ob sie Stöcke fraßen.
Dafür sind sie Meilen weit gegangen um
diese "Leckerbissen"
zu fressen! Auf ihren Oberlippen hatte sich Hornhaut
gebildet,
da sie die Steine anhoben, um nachzusehen,
ob sich vielleicht ein Grashalmdort vor der
brennenden Sonne versteckte.
Diese Pferde verwerten alles.
Jegliche Art von Nahrung wird umgesetzt.
Ihr Stoffwechsel funktioniert viel besser,
als der unser verwöhnten Hauspferde!
Deutschland hat ein anderes Klima und sehr nährstoffreiche Böden.
Unsere Pferde sind dies gewohnt und scheiden etliche Nährstoffe wieder aus.
Sie verwerten Nährstoffe nicht wie Wildpferde.
Würden wir unsere Pferde allerdings wie Wildpferde füttern,
könnten sie Leistungen nicht in der Form und der Intensität erbringen,
in der sie es nun können.
Wir dürfen also nicht Wildpferde mit unseren Hauspferden so vergleichen.
Aber…
die Anatomie ist die Gleiche!
Die Hauspferde in Deutschland sind nicht alle Leistungspferde!
Sie laufen nicht 20 Meilen am Tag um die Aufnahme von Wasser
und Futter zu gewährleisten!
Sie sind froh wenn sie eine Stunde lang aus ihren Boxen heraus kommen.
Wenn sie in Offenstallhaltung sind, werden sie oft weniger
von ihren Besitzern bewegt.
Es treten immer mehr
"Wohlstandserkrankungen" wie,
Hufrehe,
EMS,
Cushing,
Mauke,
Strahlfäule,
Ekzeme,
Durchblutungsstörungen
usw.auf, um nur einige zu nennen.
Die meisten Pferde, besonders die privaten Freizeitpferde,
haben zu wenig zu tun. Zu wenig Arbeit und zu viel Futter.
Doch die Menschen lieben Ihre Pferde so sehr,
dass sie ihre Liebe mit Futter ausdrücken wollen.
Sie möchten ihre Pferde verwöhnen.
"Nur das Beste für mein Pferd! Das schmeckt ihm doch so!
Es ist ja auch so kalt - da braucht er es doch!"
Es gibt dem Menschen ein besseres Gefühl.
Natürlich gibt es leider auch das Gegenteil;
Pferde, die wie Skelete aussehen, mit etwas Haut drüber.
Das ist Tierliebe ohne die finanzelle Möglichkeiten ein Pferd
auch zu füttern und tierärztlich versorgen zu können,
sich aber nicht trennen wollen.
Doch das ist ein anderes Thema.
Bezüglich des Futterüberschusses wurde bewiesen,
dass nur 10% der Pferde in Deutschland, wirklich Hochleistungen erbringen
und daher reichhaltiges Futterangebot benötigen.
Der Rest der Pferde wird überversorgt!
Die Pferde werden Krank und der Tierarzt muss ständig kommen.
Eine Studie besagt das bei einer überversorgung auch die Hufe
in mitleidenschaft gezogen werden.
Der neue Nordeutsche Schnack ist;
Mein Pferd hat Selen und Zinkmangel und schon wird der Tierarzt gerufen.
Selbstverständlich haben in Deutschland viele Selenmangel,
die Zugabe von Selen wird aber unterschätzt.
Schauen Sie mal auf die Zusatzfuttermittel,
wieviel Prozent Selen jeweils darin enthalten ist.
Der Inhalt im Zusatzfutter erhöht die verordnung durch den Tierarzt.
Hier eine Studie:
auf zum Selenbericht
was unser Tierarzt dazu sagt:
Dr.Med.Vet.Manfred Hoffmann aus Zeven:
Eine Blutuntersuchung ist immer nur eine Momentaufnahme ,
d.h. IstWert am Morgen, Mittag oder Abend.
Schon hier können erhebliche Unterschiede je nach Fütterung auftreten ,
zudem ist der einzelne Wert nie eine Basis.
Gesamtblutbild und die klinischen Befunde können zu einer Diagnose
und dann zu einer Therapie führen.
Es gilt auch immer die alte Lebensregel:
Alles was zuviel oder zuwenig ist, ist schlecht.
unsere Pferde bekommen nur Heu und wir haben keine Krankheiten!
In jedem Pferdebuch, wo die Fütterung angesprochen wird,
steht geschrieben,
dass HEU als Raufutter der Hauptanteil der Fütterung ist!
Das Pferd bekommt Kraftfutter, was den Energiebedarf
(Eiweiß) decken soll,
falls die Leistung, die das Pferd erbringen soll, mehr ist,
als die tägliche Bewegung und zusätzliches Reiten.
Es deckt den Eiweißbedarf, den Vitamin-,
Mineral- und Spurenelementebedarf eines Pferdes ab.
Kraftfutter macht kein Pferd dick - es gibt lediglich Energie.
Heu und Stroh sind die Raufutter.
Es gibt zwar Pferde, die Probleme bei Strohfütterung haben,
aber es gehört zu den Futtersorten.
Viele Pferde, die in Boxen oder im Stall gehalten werden,
fressen ihren Strohanteil aus der Einstreu.
Viele Besitzer bemerken nicht, dass ihre Pferde Stroh fressen.
Stroh hat kein Nährwert, es macht satt, und beschäftigt das Pferd.
Die Kautätigkeit wird gefördert und es hilft bei der Wärmeproduktion.
Es ist für den Pferdebesitzer auch günstig zu erwerben.
Testen Sie vorher, ob Ihr Pferd die Strohfütterung verträgt.
Wenn Pferde damit großgezogen wurden,
haben sie meistens keine Probleme und kauen gründlich.
Pferde, die dies nicht kennen, oder ältere Pferde,
kauen nicht genügend und es können Probleme im Magen-Darm-Trakt entstehen.
Ganz besonders möchte ich auf das Heu eingehen.
Heu ist Heu und nicht Silo,
Heulage oder andere eingewickelte Grasprodukten!
Alles was eingewickelt ist, wird gegoren!
Auch Heulage ist gegoren!
Auch wenn es für manche Pferdebesitzer wie Heu aussieht und riecht,
wenn es eingewickelt wurde, ist es gegoren!
Das Silo oder auch Heulage ist nur für den Menschen praktisch,
nicht für das Pferd!
Auch wenn das Pferd die Heulage bevorzugt.
(Es schmeckt besser, dies liegt an dem höheren Eiweißgehalt.)
Für den Menschen deshalb praktischer,
weil es draußen gelagert werden kann.
Es ist unproblematischer bei der Herstellung und man ist weniger Wetterabhängig.
Es ist meistens Schimmelfrei und man braucht nicht
so viel füttern (wegen die Eiweißerhöhung).
Durch das Einwickeln wird die Restfeuchtigkeit im Grashalm zusammengepresst.
Dadurch entsteht Wärme. Diese Wärme gärt das Heu.
Dies ist auch der Grund, warum so viele nicht eingewickelte Heuballen,
die noch leicht feucht sind,
auf Stalldachböden sich entzünden und beginnen zu brennen,
da das Heu nicht ganz durchgetrocknet war,
oder die Heuballen zu dicht an einander gestapelt wurden.
Unter der Folie der Heulage befindet sich ebenfalls diese Wärme.
Da nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist,
kommt es nicht zu einem Brand, es entsteht eine Gärung.
Das Heu sieht aus und riecht wie Heu, aber durch Gärung
hat sich der Eiweißgehalt enorm erhöht.
Deswegen kann hier von weniger gefüttert werden.
Bei leichtfüttrigen Pferde darf es gar nicht gefüttert werden!
Bei Pferden, die einen erhöhte Eiweißbedarf haben,
kann es eingesetzt werden.
Z. B. bei Stuten während der Trächtigkeit,
bei laktierenden Stuten oder bei Pferden die mehr Leistung
erbringen müssen wie Hengste in der Decksaison, darf Heulage gefüttert werden.
Das normale Freizeitpferd braucht allerdings keine Heulage!
Ich mache hier eine Ausnahme,
bei Heu- Staub- oder Milben Allergiker.
Doch auch da würde ich versuchen,
das Heu nass zu füttern oder zu nässen und über Nacht im Heunetz zu trocknen.
So wird das Heu staubfrei.
Der Verdauungstrakt von Pferden ist nicht vergleichbar
mit dem Magen von Rinder.
Er kann Übersäuerung nicht gut vertragen und die ganze Verdauung beim Pferd
ist von dem PH-Wert abhängig.
Außerdem ist die Gefahr eines Eiweißüberschusses sehr wahrscheinlich.
Auch wenn das Pferd Jahre lang Heulage gut vertragen hat,
kann es sich wie eine tickende Bombe verhalten.
Als Folge des Eiweißüberschusses bekommt das Pferd
weniger und hat weniger Beschäftigung.
Langeweile kommt auf!
Die Kautätigkeit wird verringert,
da Heulage weicher ist als Heu.
Bald muss der Tierarzt bestellt werden,
um Zähne zu raspeln,
wegen Koliken und Langeweileerkrankungen
wie Weben oder Koppen fangen an.
Schon gibt es Ärger in der Stallgemeinschaft!
Es gibt kein Silo, keine Silage oder Heulage in der Natur!
Warum sollte es für Ihr Pferd gut sein,
weil es günstig ist?
Weil es draußen gelagert werden kann?
Weil es einfacher ist bei der Herstellung?
Ist dies Ihnen die Gesundheit Ihres Pferdes wert?
Da geben wir den Pferden Kraftfutter, Saftfutter
(Äpfel, Möhren, Rüben etc.) und noch Silo, Silage oder Heulage noch drauf?
OK, bei Allergien gibt es Ausnahmen,
da dieses auch die Gesundheit betrifft,
aber ist es wirklich notwendig?
werden Staubfrei hergestellt und mit Zusatzstoffen in Müslis
und fertige Kraftfutter Sorten sind reichhaltig,
geprüft und kontrolliert. Sie mineralisiert und vitaminisiert.
Dazu gibt der besorgte Pferdebesitzer nochmal Extra-Futterzusätze,
damit das Pferd absolut alle Vitamine bekommt.
Noch etwas Biotin für die Haut, etwas Kalzium für
die Knochen und vielleicht auch etwas für dies und das.
Und das obwohl das Pferd durch das Futter schon genauestens
nach seinem Bedarf versorgt wird!
(Ich rede hier von gesunden Pferden)
Natürlich füttere ich meinen Ponys Kräuter zusätzlich - wenn sie Husten haben.
Eine Mischung mit ätherischen ölen, Fenchel, und Thymian um den Schleim zu lösen.
(Unsere Weidegras ist auch nicht vielfältig genug)
Aber meine Ponys sind immer draußen,
bekommen eine Handvoll Müsli als Dankeschön nach dem Reiten und sonst nur Heu und Stroh.
Nur meine Alte ( Ü30) bekommt Heucobs und ein Seniormüsli,
weil sie keine Zähne mehr hat.
Doch das Heu kann sie immer noch gut fressen.
Wenn Sie, wie ich, ein Senior Pferd haben, bitte geben Sie ihm auch Futter für Senioren!
Der Ca:Ph Bedarf ändert sich im Alter gewaltig.
Ein Futtermittel für normal erwachsene Pferde kommt diesem Bedarf nicht nach.
Außerdem haben die Senioren nicht so viele Reserven wie jüngere Pferde .
Die Nierentätigkeit lässt im Alter nach
ohne das man dies so schnell merkt,
da die zweite Niere, die Arbeit einer eventuell geschwächten Niere übernimmt.
So bleiben die Blutanalysen normal,
obwohl eine Minderung der Tätigkeit stattgefunden hat.
Man hat der eigenen Arbeit nachzugehen, die Zeit hat uns alle im Griff.
Für die Pferde ist aber am besten,
wenn sie den ganzen Tag lang fressen können.
Heu bietet sich hierfür an.
Mit eine Heuraufe oder einem Heunetz kann das Pferd lange arbeiten,
um Heu heraus zu bekommen.
Je kleiner und enger die Löcher oder Stäbe sind,
desto länger die Beschäftigung.
Das Pferd kaut den ganzen Tag (gut für die Zähne!),
wie es die Natur vorgesehen hat.
Auch wenn Ihr Pferd Huf Rehe oder EMS hat!
Heu vorher baden und dann im Heunetz aufhängen zum Trocknen.
Der Zucker wäscht sich raus, da es wasserlöslich ist.
Altes Heu nehmen (möglichst Staubfrei) da es weniger Eiweiß beinhaltet.
Das Pferd besitzt keine Gallenblase. Es produziert Galle,
also Enzyme die die Nahrung spalten und zersetzen sollen, den ganzen Tag lang.
Nicht nur zu den Mahlzeiten.
Wenn das Pferd aber kein Futter aufnehmen kann,
entstehen Übersäuerung und andere Verdauungserkrankungen.
Daher brauchen sie Raufutter.
Bei der Weidehaltung bieten wir unseren Pferden immer Heu dazu an.
Auch im Hochsommer! Die Pferde haben das ganze Jahr
lang einen Bedarf nach Raufutter.
Wenn das Gras nass ist, haben Pferde häufig Durchfall.Meine Pferde nicht!
Dies liegt am zusätzlichem Heu.
Sie fressen nicht viel, ein paar Happen,
dann reicht es ihnen und sie gehen wieder grasen. Sie nehmen es gerne an.
Wenn mehr Pferdebesitzer den Bedarf nach Heu äußern,
werden die Landwirte auch mehr Heu produzieren und weniger Heulage,
Silo oder Silage.
Die Nachfrage bestimmt den Markt.
Es gilt; Sie haben Pferde und keine Kühe,
die eine Milchleistung erbringen und dadurch eine höhere Eiweißbedarf haben.
Wenn Sie, wie ich, Freizeitpferde haben, brauchen Ihre Tiere kein Leistungsfutter.
Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihr Pferd alles bekommt was es braucht,
so geben sie ihm Kraftfutter nach seinen wirklichen Verbrauch und Heu satt.
Stroh, falls es Stroh verträgt zum Vertreib der Langeweile und immer viel sauberes Wasser.
Kraftfutter macht kein Pferd dick oder satt.
Lediglich Heu macht satt.
Die Verdauung produziert Wärme im Winter und kann somit
die Körpertemperatur aufrechterhalten.
Fazit: Heu, Heu und nochmals Heu!
Keine Nebenwirkungen - nur Vorteile.
Am gesundesten und die Natur entsprechend!
Wie gesagt, dies ist meine Meinung bezüglich die Fütterung.
Die Gesundheit vieler Pferde,
die ich versorgt und gepflegt habe in meinen fast 40 Jahre Erfahrung
mit Pferden und mein Wissensdurst,
die mich immer angetrieben hat Neues zu lernen,
haben mich zu dieser Meinung geführt.
Einfach mal darüber nachdenken,
was für Ihr Pferd das Beste ist.
Dies ist die beste Wiese die ich je gesehen habe.
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unter der Telefon Nummer
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aus dem Ausland +49 41 66 84 87 96 anrufen!
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